Erdmute Maria Hohage
Ich wurde in Hamburg geboren und studierte Violine, Kammermusik und Musikpädagogik an den Musikhochschulen Berlin (Prof. M. Boettcher), Würzburg (Prof. C. v.d. Goltz), Köln (Prof. S. Gawriloff & Amadeus Quartett) und Wien (Prof. Th. Christian). Meisterkurse besuchte ich u.a. bei Prof. Marschner, Prof. S. Lautenbacher, Y. Neaman. Während und nach dem Studium spielte ich zunächst in verschiedenen Orchestern, wie dem Folkwang Kammerorchester Essen, Klassische Philharmonie Bonn und Rheinische Philharmonie. Direkt nach dem Studium verpflichtete ich mich zunächst zu einer Orchesterlaufbahn bei der Landesphilharmonie Mecklenburg - Vorpommern, bemerkte aber ziemlich bald, dass mit die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fehlte. So wandte ich mich Anfang 1992 der pädagogischen Laufbahn zu und trat die Stelle an der Sing- und Musikschule Heidelberg an. Dort konnte ich sowohl im Einzelunterricht, in der Kammermusik und im Orchester die Freude am Musizieren weitergeben. 1994 verlies ich diese mit einer kompletten Violinklasse im Schlepptau und machte mich selbständig als Musikerin und Musikpädagogin im Rhein-Neckar Raum. 1997 wurde ich an die Johannes Gutenberg Universität als Dozentin für Violine, Viola und Methodik & Didaktik der hohen Streicher berufen und blieb dort bis 2013. Seit 2009 lehre ich Violine und Didaktik & Methodik der hohen Streicher an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim.
Ein großes Anliegen meiner pädagogischen Arbeit ist die Freunde im gemeinsamen Ensemblespiel anzuregen, verbunden mit der Verantwortung, die jeder Spielende dabei trägt. Nicht früh genug kann man damit beginnen, Kinder und Jugendliche in die Welt der Kammermusik einzuführen. Um auch mehr als meinen eigenen Schüler:innen dies zugute kommen lassen zu können, gründete ich im Jahr 1993 Kammermusikkurse und Musikfreizeiten für Kinder ab 7 Jahren. Diese habe ich zunächst in Kooperation mit dem badenwürttembergischen Tonkünstler Verband durchgeführt und später dann in Trägerschaft des Verein Musikfreizeiten-Kammermusik e. V. (Heidelberg). Ab 2023 finden sie in Kooperation mit ema statt.
Publikationen
Seit 2021 veröffentliche ich Übungshefte zu Randthemen.
Ich habe ein Praxisheft mit 39 Übungen und knapp 100 Variation verfasst zum Thema Armvibrato. Es scheint bisher das einzige Heft zu sein, das sowohl das Erlernen von Anfang an als auch die niemals endende Weiterentwicklung auf allen Leistungsstufen praktisch aufzeigt.
Das Heft ist für Selbstlernende genauso geeigent wie für Übende und Unterrichtende. Zum Heft: https://resoundstrings.de/products/vibrato-armvibrato-violine-viola
2022 habe ich ein weiteres Heft mit einer ganz neuen Übetechnik geschrieben. Es zeigt systematisch in 40 Übungen, wie man mit dem Linke-Hand-Pizzicato als Übetechnik zu einer sehr guten und Rhythmusstabilität kommt und dabei die für das Geige- und Bratschespielen notwendige Koordination aufbaut. Das Heft ist für Selbstlernende genauso geeigent wie für Übende und Unterrichtende.
https://resoundstrings.de/products/pizzicato-welt-violine-und-viola
Ein ganz kurzes Warm-up, dass Rhythmus und Koordination in den Fokus stellt, habe ich in einem dünnen Heft veröffentlich. In nur 4 Schritten für alle Leistungsstufen ist es eine tolle Aufwärm-Übung, die Unterrichtende mit ihren Schüler:innen am Anfang der Stunde machen können und es ist so kurz und so effektiv, dass es auch für das tägliche Üben zu Hause prima funktioniert. Es ist wirklich kurz gehalten, birgt aber Material für viele Wochen und Monate zum Üben und ist für Selbstlernende genauso geeigent wie für Übende und Unterrichtende. https://resoundstrings.de/products/koordination-und-rhythmus-warm-up-violine-viola
Kinesiologie
Stetig auf der Suche nach Antworten auf die Frage, wie man noch besser und schneller Lernen und Üben kann, konnte ich bereits während meiner Studienzeit mit dem AMADEUS-Quartett beobachten, dass unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Methoden unterrichteten, ohne zu dem damaligen Zeitpunkt genau sagen zu können, was die Unterschiede waren. Mit befreundeten Musikern machte ich mich auf den Weg und sammelte erste Erfahrungen mit der Alexandertechnik, Feldenkrais und autogenem Training. Selten war ich mit diesen Beobachtungen und Erfahrungen zufrieden, da sie mir nicht das gaben, wo nach ich suchte. Mehr zufällig, als geplant, kam ich mit der Musikkinesiologie in Berührung. Ich erinnere mich, dass ich davon sogar regelrecht abgeschreckt war. Dass ich die in dem Kurs vermittelten Dinge nicht verstehen konnte, lies mir keine Ruhe. Ich meldete mich daraufhin am anerkannten Institut für Kinesiologie (IAK) in Kirchzarten / Freiburg zu einem Kurs bei Rosina Sonnenschmidt an. Dieser Kurs begeisterte mich so sehr, da ich unmittelbare Ergebnisse (z.B. Klangveränderungen) festellen konnte. Durchschlagende Erfolge und Ergebnisse, auch im gesundheitlichen Bereich, faszinierten mich zunehmend. So blieb es dann nicht bei der Musikkinesiologie; Ich wandte mich auch anderen Gebieten, wie der Gesundheit und dem Lernen (Schule, Studium, Erwachsenenbildung) zu. Diese unterschiedlichsten Methoden, Systeme und Ansätze führe ich zusammen und wendet sie heute in meiner Praxis an.